Sri Lanka vs. Indien

Oft erreicht uns die Frage, was die Küche Sri Lankas ausmacht. Die Parallelen zur sehr bekannten indischen Küche sind manchmal verwirrend und auf den ersten Blick scheint kaum ein Unterschied vorhanden zu sein. Doch das ist ein großer Irrtum. Darum werfen wir einen Blick auf dieses Vorurteil und zeigen euch, was die jeweiligen kulinarischen Besonderheiten der beiden Länder sind. 

Die Ursprünge Sri Lankas

 

Die Geschichte Sri Lankas

Schon seit der frühen Geschichte gab es diverse Namen für die Bewohner der Inselnation. Die Araber nannten die beliebte, fruchtbare Insel voller Bodenschätze und freundlichen Menschen „Serendib“. Die Griechen kannten sie als „Kefláni“, Ptolemaios selbst bezeichnete sie als „Tabrobane“ in seinen Schriften. Die Portugiesen nannten sie „Ceilão“, die Niederländer „Ceylan“ und die Engländer „Ceylon“. Erst seit dem Jahr 1972 kennt man Sri Lanka unter dem heute bekannten Namen.

Da Indien seit 3.000 Jahren die am nahe gelegenste Nation war und Sri Lanka vor allem durch die Entstehung des Buddhismus und der späteren südindischen Invasionen beeinflusst und geprägt wurde, bezeichnen fälschlicherweise heutzutage viele die Bewohner als Inder, obwohl Sri Lanka stets ein eigenständiger Staat war. Weder Sri Lanka noch ihre Nebeninseln wurden jemals in ihrer Geschichte als indische Kolonie geführt. Selbst die durch den Verlauf der Geschichte zugewanderten Einwanderer, vor allem aus Portugal oder den Niederlanden, bezeichnen sich selbst heute als Sri Lanker.

Denken Sie also, Menschen von Sri Lanka sind Inder, dann liegen Sie falsch. Wenn Sie so denken könnten Sie auch Pakistani und Bangladeshi als Inder bezeichnen, denn beide Länder sind erst seit den Jahren 1947 beziehungsweise 1971 von Indien getrennt, und bis zu diesem Zeitpunkt galten alle Bewohner dieser drei Länder als „Inder“. Wenn man auf dieser Schiene denkt, könnte man auch alle Menschen die sich als Österreicher, Luxemburger, und Schweizer bezeichnen als „Deutsche“ zusammenfassen, weil alle deutschsprachig sind.

Die Sprache Sri Lankas

In der singhalesischen Sprache Sri Lankas selbst gibt es natürlich vielerlei Lehnwörter die, vor allem aus Tamil (heute Amtssprache in Indien, Sri Lanka und Singapur), aufgenommen wurden. Doch obwohl es in Indien 22 Amtssprachen gibt, kann keine einzige exakt vergleichbare Sprache mit der singhalesischen Sprache der Singalesen, die 75% der Bevölkerung ausmachen, gefunden werden.

 

Sri Lanka

Indien

21,7 Mio.
Einwohner hat Sri Lanka

65.610
km² Fläche hat Sri Lanka

1,353 Mrd.
Einwohner hat Indien

3.287.469
km² Fläche hat Indien

Die kulinarischen Unterschiede

Das Essen in Sri Lanka ist sehr abwechslungsreich, gesund und wohlschmeckend. Die landesübliche Küche ergibt sich aus einer bunten Mischkultur der südindischen, muslimischen und landestypischen Küche. Im Verlauf der Zeit wurden auch portugiesische und niederländische Gerichte hinzugefügt. Damit ist die Küche Sri Lankas eine Verschmelzung verschiedenster Einflüsse, die traditionelle Kochtradition und Kochmethoden Sri Lankas sind jedoch seit jeher unverändert geblieben.

Curry ist nicht gleich Curry

Das Hauptgericht „Reis & Curry“ besteht traditionell aus Reissorten, die mit Curry verfeinert und mit mehreren groß geschnittenen Fleischsorten oder Gemüse zu verschiedenen Gerichten kombiniert werden. Es wird entweder in verschiedenen Schalen oder auf einem portioniertem Teller serviert. Der bekannte Basmati Reis ist heutzutage ein global bekanntes Produkt in jedem Haushalt. Auch die vegetarische Küche hat einen hohen Stellenwert. So werden auch Kartoffeln, Melanzani, Kürbis,… zu köstlichen Currys verarbeitet.

Doch Curry ist nicht gleich Curry. Viele asiatische Länder haben ihre ganz eigene Art Curry zuzubereiten. Von indischen Currys unterscheidet sich die sri-lankische Variante erheblich. Der bemerkenswerte Unterschied zwischen sri-lankanischer und indischer Küche ergibt sich aus mehreren Faktoren. Im Allgemeinen sind bestimmte Gerichte der sri-lankanischen Küche etwas scharf und feurig und werden durch die Beifügung von Kokosmilch gemildert. Die indische Küche verwendet hierfür Topfen (Quark), Schlagobers oder Kuhmilch. Anstelle von Kokosöl wird bei den Indern häufig Sesamöl oder Ghee verwendet. Damit ist die sri-lankische Version viel leichter.

Weitere Köstlichkeiten der lokalen singhalesische Küche sind z.B. Sambols (wie die berühmte Polsambol aus frischen Kokosraspeln), Mallum (gedünstetes Gemüse mit Kokosraspeln und Gewürzen) oder Köstlichkeiten wie String Hoppers, Hoppers, Kokosnussroti mit Kattasambal, Pittu, Lavaria, Halapa und viele mehr.

Die Essgewohnheiten

Essen ist in Sri Lanka sehr wichtig. Es ist üblich dreimal täglich warm zu essen. Traditionell isst man mit der rechten (sauberen) Hand während die linke unter dem Tisch bleibt. Für viele ist das Essen mit der Hand wahrscheinlich etwas gewöhnungsbedürftig, Einheimische freuen sich jedoch immer sehr, wenn man ihre Traditionen befolgt. Dazu formt man Reis und Curry zu kleinen Kugeln und schiebt es mit dem Daumen in den Mund. Aber keine Sorge, in den touristischeren Gegenden erhält man ohne Probleme auch Besteck.

In Indien wird das Essen oft auf dem Boden sitzend serviert und konsumiert. Solche traditionellen Gerichte werden als „Thalees“ serviert und tragen Namen wie Idli, Dosai mit Saambaru, Wadess, Pooris, Naan, Samosas, Chapaathis und die berühmten Thalis. 

„In der indischen Küche wird viel mit Butterschmalz und Schlagobers gekocht und viel gewürzt. Wir kochen mit Kokosmilch und weniger Gewürzen, dadurch ist das sri-lankische Essen sehr leicht.“

Jayantha Abraham

Colombo Hoppers

Hier finden Sie noch einmal die wesentlichen kulinarischen Unterschiede gegenübergestellt:  

SRI LANKA INDIEN
nur bestimmte Gerichte scharf & feurig,
weniger Gewürze, aber trotzdem sehr schmackhaft
sehr scharf & feurig, viele Gewürze
Kokosmilch Topfen, Kuhmilch, Schlagobers
Kokosöl Sesamöl oder Ghee (eine Art Butterschmalz)
traditionell wird mit der rechten Hand gegessen,
die linke Hand bleibt unter dem Tisch
indisches Essen wird oft auf dem Boden sitzend serviert und konsumiert  
Sambols, Mallum, Köstlichkeiten wie String Hoppers, Hoppers, Kokosnussroti mit Kattasambal, Pittu, Lavaria, Halapa,… Thalees (Idli, Dosai mit Saambaru, Wadess, Pooris, Naan, Samosas, Chapaathis, Thalis)

 

Überzeugen Sie sich selbst!

Am Empfehlenswertesten ist es die Unterschiede der Küchen, ihrer Geschmäcker, Gewürze und Kochtraditionen selbst zu probieren und sich das Essen im Colombo Hoppers und in indischen Lokalen schmecken zu lassen.